Winterschnäppchen à la FC Bayern

(rs) - Seit drei Tagen ist der Transfermarkt nun endlich wieder geöffnet und der FC Bayern hat mit der Verpflichtung des Hoffenheimer Mittelfeldspielers Luis Gustavo den ersten Paukenschlag gelandet. Meiner Ansicht nach ein guter Transfer, wobei sich erst noch zeigen muss, ob die investierten 15 Millionen Euro gerechtfertigt sind und Gustavo in Münchnen der erhoffte solide wie auch spielstarke Abräumer hinter Ribery, Robben und Co wird.


Interessant ist, dass dieser Transfer sehr stark mit der Beurlaubung des Hoffenheimer Trainers Ralf Rangnick zusammenhängt, der Luis Gustavo zumindest bis zum Saisonende im Hoffenheimer Shirt auflaufen sehen wollte. Mäzen Dietmar Hopp setzte sich jedoch über die Meinung seines Erfolgscoches hinweg und verkaufte Gustavo ohne dessen Zustimmung. Dass Hopp die TSG eher als Ausbildungsverein denn als Anwärter auf die deutsche Meisterschaft sieht, zeigte bereits die Zurückhaltung auf dem Transfermarkt im letzten Sommer, wo ein ordentlicher Transferüberschuß erzielt wurde.

Neuer Trainer der Hoffenheimer wird der mit Sicherheit talentierte Marco Pezzaiuoli, der zuletzt Rangnicks Co-Trainer war und zuvor verschiedene deutsche Junioren-Nationalmannschaften betreute. Doch wohin soll er den aufstrebenden Dorfclub führen? Dietmar Hopp möchte Erfolg, wenn möglich bald mit Spielern aus der eigenen Jugend oder zumindest jungen deutschen Spielern, für die man nicht allzu tief ins Portemonnaie greifen muss.

Pezzaiuoli muss daher nun zeigen, dass er es wie Rangnick versteht, junge Spieler auszubilden und erfolgreichen Fußball spielen zu lassen, denn ansonsten gibt es im Sommer die nächsten Leistungsträger, die bei Hopp anklopfen und den Verein verlassen möchten. Scheint ja kein Problem zu sein. Könnte aber ein Problem werden für Marco Pezzaiuoli, denn ohne überdurchschnittliche Spieler bzw. ausschließlich mit Talenten wird es schwierig, langfristig überdurchschnittlichen Fußball spielen zu lassen.

Daher war es meiner Meinung nach richtig, im Sommer Spielmacher Carlos Eduardo für 20 Millionen Euro nach Russland gehen zu lassen, da dieser eh ein Querkopf war und nur selten durch Leistung überzeugte. Anders verhält es sich jedoch im Fall Luis Gustavo, der momentan der Kopf der Hoffenheimer Mannschaft war, ihr Antreiber und Organisator. Ohne ihn wird es schwierig, an die Leistungen der Hinrunde anzuknüpfen geschweige denn ins internationale Geschäft einzuziehen, es sei denn Pezzaiuoli ist der nächste Thomas Tuchel;)

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